NOMI mit Ferienkindern im Naschgarten:

 

Pflanzenfarben im Sommer

  

- Erlebnisbericht von Spielmobilerin Dipl.-Freizeitpäd. Cornelia Jansch -

 

   

Was war das ein toller Tag für eine Aktion mit Kindern im Naschgarten bei Imbshausen: Im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Northeim hatten Ulrike Günther vom Förderverein Naschgarten e.V. und ich, Cornelia Jansch vom Spielbus NOMI der Kreis-Sparkasse Northeim, der dieses Jahr seit 40 Jahren besteht, 11 Kinder zu einem Naturerlebnis der besonderen Art eingeladen.

 

Schon bei meinem Eintreffen um kurz vor 9 Uhr erstrahlte die Pflanzenvielfalt im Sonnenlicht in ihrer ganzen Pracht.

 

 Ein Brummen und Flattern der Insekten überall! Grashüpfer sprangen durchs Grün, eine Maus huschte über den Weg, ein Falke und einige Schwalben zogen ihre Kreise über den Garten... Es war schon reichlich warm und ich überlegte, wo es denn am günstigen sei, die Tische und Bänke für die Aktion aufzubauen: auf der neu gestalteten Terrasse prasselte schon jetzt die Sonne voll drauf; ein fest installierter Sonnenschutz konnte bislang leider noch nicht realisiert werden.

 

 

Also beschloss ich, den von Sträuchern und Bäumen gesäumten Weg von der Pforte zur Kräuterspirale als Aktionsfläche zu nutzen. Auch hier gab es nur punktuell Schatten. Doch mit Expandergummis und einem Bettlaken, das eigentlich als Untergrund für das Legen eines Pflanzen-Mandalas gedacht war, konnte für ein bisschen Sonnenschutz gesorgt werden. Hier bin ich meinem Mann einen großen Dank schuldig. Er hatte sich spontan bereit erklärt, mich an diesem Vormittag zu unterstützen, da meine Kooperationspartnerin vom Naschgarten, Ulrike Günther, krankheitsbedingt kurzfristig ausfiel. Ruckzuck war für Schatten gesorgt; - und auch das Camping-WC war schnell aufgestellt - ein nicht zu unterschätzender Wohlfühlaspekt für Kinder und Betreuer! Danke auch an Aenne Wardelmann vom Ferienspaßteam der Stadt Northeim für ihre Hilfe während der Aktion!

 

 

Kaum war alles vorbereitet, kam der Fahrdienst vom Kinder- und Jugendkulturzentrum mit 3 Fahrzeugen und brachte die Kinder. Nach der Begrüßung und ein paar Worten zum Ablauf und den Regeln im Naschgarten, fertigte jedes Kind sich ein Namensschild an und los ging es!

 

  

Bei einem Rundgang in der Kräuterspirale lernten die jungen Gäste von Spielmobilerin Cornelia Jansch, die auch zertifizierte Fachberaterin für die Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen ist, allerlei heilsame und essbare Pflanzen kennen. Hier wurden Blütenblätter von Ringelblume, Kapuzinerkresse und Nachtkerze probiert, dort die letzten Früchte von Himbeere, Johannis- und Walderdbeere vernascht.

      

                                 

Am Colastrauch, Salbei und Lavendel, die beim Zerreiben vom Kraut sehr aromatisch duften, steckten nicht nur die Kinder 'ihren Rüssel' tief hinein, sondern auch das Brummen unzähliger Insekten war zu hören, die gleiches taten.

  

 

Weiter ging es auf Pflanzenexkursion in den unteren Teil des Naschgartens, wo Baldrian, Mädesüß, Schafgarbe und die Wilde Karde zum Teil noch in voller Blüte stehen. Hier erfuhren die Kinder, dass der Baldrian nicht für jeden gut riecht, aber eine alte Heilpflanze ist, dass die stachelige Karde früher zum Aufrauen von Wollstoffen genutzt wurde, dass Mädesüß nach Honig oder Mandeln riecht, man Sahne damit aromatisieren kann und dass die Schafgarbe früher zum Gelbfärben von Wolle verwendet worden,

 

 

 Nach Aufnahme von soviel neuem Wissen und einer Trinkpause konnten die Kinder große Stofftücher mit selbst gemachten Pflanzenfarben besprühen und bemalen.

 

 

 Aus 14 verschiedenen Pflanzen (z.B. Frauenmantel, Brennnessel, Rainfarn, Ringelblume, Mädesüß, Schafgarbe) hatten Frau Günther und ich  zuvor Farbauszüge hergestellt. Überwiegend waren es zarte Gelb- und Grüntöne, aber der Saft der Mahonie-Beeren ergab ein tiefes Lila, die Blütenblätter der Ringelblume ein leuchtendes Orange. Spannend war zu beobachten, dass die Farbe der Mohanie-Beeren, auf Stoff aufgetragen, lila blieb. Sprühte man sie jedoch auf Karton, konnte man zusehen, wie die Farbe sich blitzschnell in einen Grauton änderte – so wie auf der Farbskala.

 

                                                         

 Während die Tücher in der Sonne trockneten, bereiteten alle gemeinsam einen erfrischenden Beerenjoghurt und einen aromatischen Kräuterquark mit Zutaten aus dem Naschgarten zu.

                 

         

Zu frischem Brot gab es Melissenblättersirup und pinkfarbigen Rosenblütenblättersirup, reichlich aufgefüllt mit kühlem Mineralwasser, zu kosten.

 

   

Schnell wurde noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung gemacht. Dann kam auch schon der Fahrdienst.

 

    

Dieser erlebnisreiche Vormittag wird den Kindern sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

   

 

 Weitere Infos zum Spielbus NOMI der KSN:

 

ksn.nomi@googlemail.com, Tel. 05551-9099408, Bürozeiten Mo. u. Fr. 8:30-12 Uhr

 

Text: Cornelia Jansch; päd. Leitung vom Spielbus NOMI der KSN